Brust(korb)schmerzen

Als es das erste Mal auftrat war die Besorgnis groß. Ein Drücken, Ziehen, Brennen und Spannen im Brustkorb. Der Ort war nicht genau festzumachen, die Beschwerden schienen durch den Oberkörper zu wandern – ohne erkennbares Muster. Das Atmen beeinträchtigt, die Beweglichkeit des Oberkörpers vermindert, das Gefühl von Angst baute sich auf. Könnte dies ein Lungenproblem sein? Oder schlimmer – ist es das Herz?

Es wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt: Thorax- und Lungenröntgen, MRT der Brust- und Halswirbelsäule, Herzuntersuchungen vom Belastungs-EKG bis hin zur Herzsonographie oder gar eine Kontrolle der Speiseröhre und des Magens. Überall normale Befunde – keine Erkrankungen und keine Hinweise auf Schädigungen, die die Symptome erklären würden.

Beruhigt wurde man dadurch trotzdem nicht, denn zu häufig traten die Beschwerden auf – sei es bei schlechtem Sitzen, bei nervlichen Belastungen, nach großen Mahlzeiten, bei minimalen Fehlbewegungen des Oberkörpers oder während und nach körperlichen Arbeiten.

Schmerzen in der Brust sind vielfältig

Schmerzen im Bereich des Brustkorbes sind häufig mit dem Aufbau von Angst und Sorge verbunden. Lebenswichtige Organe wie Lunge und Herz befinden sich hier, weshalb Symptome in diesem Körpergebiet schnell sehr ernst genommen werden. Auch wenn bezüglich vermuteter Krankheiten Entwarnung gegeben werden kann, eine Restsorge bleibt meistens bestehen. Vor allem dann, wenn die Symptome keinem Grund und keinem Muster zugeordnet werden können wird die Unsicherheit groß.

Das Team des Gutshauses sieht eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten von Brustkorbschmerzen. Manche sind von leicht bewältigbarer Intensität, andere schränken die Lebensqualität stark ein. Aus der Vergangenheit können einige Beispiele von Krankengeschichten genannt werden, welche zu diesen Beschwerden führten:

 

  • Nach einem Autounfall – die Fahrerin blieb unverletzt, wurde aber stark in ihren Sicherheitsgurt gepresst – begannen Schmerzen im Bereich des Brustbeines. Zuerst lediglich ein Druck, mit der Zeit entwickelte sich jedoch ein Ziehen welches in die vorderen Rippen auszustrahlen begann. Es dauerte nicht lange und die Patientin entwickelte eine Angst vor einer möglichen Herzkrankheit. Die größte Linderung fand dann statt, wenn die Patientin in eine „schlechte“ Körperhaltung ging, sozusagen einen Buckel machte. Dadurch verspannte sich allerdings ihre Nackenmuskulatur und ihre Brustwirbelsäule begann zu schmerzen. Während körperlichen Arbeiten oder sportlichen Aktivitäten verbesserte sich das Schmerzbild etwas, nach Ruhezeiten – langes Sitzen oder Liegen – verstärkte es sich. Erst beim Tastbefund war festzustellen, dass es bedingt durch den Druck des Sicherheitsgurtes auf den Brustkorb zu der Blockade einiger Gelenke zwischen Rippen und Brustbein kam. Diese Gelenke wurden durch körperliche Aktivität etwas mobiler, wodurch die Symptome leichter wurden. Durch Inaktivität komprimierten die Blockaden etwas stärker, was zu einer Zunahme der Schmerzen führte. Durch manualmedizinische Lösung der Einschränkungen, ein Dehnprogramm des Brustbein-/Rippenüberganges und ein Trainingsprogramm (um die mittlerweile beeinträchtigte Körperhaltung wieder zu normalisieren) konnte die Patientin in die Beschwerdefreiheit begleitet werden.

 

  • Nach dem Besuch eines „Geisterhauses“ in einem Vergnügungspark stellten sich bei einem jungen Mann Einschränkungen der Atmung und der Beweglichkeit des Oberkörpers ein. Er war im Rahmen dieser Attraktion massiv erschreckt worden, maß diesem Umstand aber keine Bedeutung bei. (Erst nach präzisestem Nachfragen im Rahmen des Anamnesegesprächs konnte der junge Mann diesen Zeitpunkt als den Beginn seiner Beschwerden festmachen.) Bedingt durch das Erschrecken kam es zu einem Zusammenzucken mit gleichzeitig starkem Einatmen. Allerdings einem unnatürlichen Einatmen welches in Richtung Schultergürtel und nicht in Richtung Bauch ging. Durch diesen gestörten Atemrhythmus kam es zu einer Verspannung des Zwerchfells welches schockbedingt einen Hochstand entwickelte und zu einer Bewegungseinschränkung der unteren Rippen führte. Nun atmete der junge Mann nicht mehr „in den Bauch“ sondern „in den Brustkorb/Schultergürtel“. Dieser Atemrhythmus ist unnatürlich und kann in weiterer Folge zu Verspannungen der Rippen- und Nackenmuskulatur führen. Durch Entspannungstechniken des Zwerchfells, Mobilisierungen der tiefen Rippen und dem Anlernen von Atemübungen konnte auch dieser Patient Beschwerdefreiheit erlangen.

 

  • Nach einer längeren Fernreise klagte ein älterer Herr darüber, dass eine Schmerzbahn von seinem Magen bis in seinen Halsbereich spannte. Vor allem nach dem Essen – bestimmte Nahrungsmittel konnte er allerdings nicht als Auslöser nennen. Die internistischen Untersuchungen blieben ohne Ergebnis. Bei Tastbefunden konnte eine Überspannung des Magens festgestellt werden, diese verschwand nach der Entspannung des Magens, baute sich allerdings in kürzester Zeit wieder auf. Erst nach kinesiologischer Testung und Untersuchung mit Hilfe der Bioresonanz konnte eine – klinisch nicht feststellbare – unterschwellige Entzündung des Magens und mehrere leichte Unverträglichkeiten festgestellt werden. Nach der Behandlung derselben blieb der Magen nach Lösung der Überspannung locker und weich und die Beschwerden verschwanden.

 

  • Nach einem massiven Streit mit ihren Eltern entwickelt eine 25-jährige Frau massive Schmerzen welche von der Brustwirbelsäule kommend durch den Brustkorb in das Brustbein ausstrahlen. Es gab keinerlei Muster wann der Schmerz kam und ging, er war nahezu 24 Stunden pro Tag spürbar. Weder klinische Kontrollen noch verschiedenste Untersuchungen im Gutshaus deuten auf die Ursache hin. Erst eine systemische Strukturaufstellung zeigte ein altes Trauma der Großmutter in ihrer Jugend auf. Nach Lösung dieses Traumas und der Rückgabe des übernommenen Leides erfährt die Patientin in kürzester Zeit Beschwerdefreiheit.

 

Ein auffälliger Faktor bei Schmerzen im Bereich des Brustkorbes ist, dass zwischen dem Zeitpunkt des Geschehens der Ursache und dem Auftreten der Beschwerden Wochen bis hin zu Monaten vergehen können. Dies macht es nicht leichter die eigentliche Ursache herauszuarbeiten. Das Team des Gutshauses ist routiniert und effizient darin, im Rahmen des Anamnesegesprächs scheinbar unwichtige Faktoren und Geschehnisse in Erinnerung zu rufen – und diesen Auskünften nachzugehen, bis die mögliche Ursache eingegrenzt werden kann. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit kann glücklicherweise vielen Menschen bei diesem Beschwerdebild nachhaltig geholfen werden. 

Brust(Korb)schmerz ist nach (fach)ärztlicher Abklärung am besten behandelbar durch Zusammenarbeit der Fachbereiche:

  • Osteopathie
  • Physiotherapie
  • Systemische Aufstellung

Termin vereinbaren

Zurück zu den Krankheitsbildern