Hüftschmerzen

Begonnen hat es mit Hüftschmerzen – begleitet von zeitweisen Ausstrahlungen in Richtung Kniegelenk oder Lendenwirbelsäule. Aus diesem Grund wurde eine Röntgenuntersuchung des Beckens, der Lendenwirbelsäule und der Kniegelenke vorgenommen.

Im darauf folgenden Befund ist nun von einem Beckenschiefstand zu lesen und ebenso von einer damit einhergehenden Beinlängendifferenz. Die Hüftgelenke sind erfreulicher Weise von normaler Form und Lage, sie weisen lediglich altersentsprechende Abnützungen auf, die Lendenwirbelsäule wirkt ebenso unauffällig und die Kniegelenke sind völlig ohne nennenswerten Befund. Woher stammt also der Hüftschmerz?

Regelmäßig haben diese Untersuchungsergebnisse keine Konsequenz. Um den Beckenschiefstand auszugleichen wird immer wieder ein Fersenkeil verordnet oder ein Schuhhöhenausgleich, um die tiefer stehende Beckenseite „anzuheben“. Doch leider erfahren nicht wenige PatientInnen dadurch eine Verschlechterung ihrer Symptome. Ist es allerdings nicht naheliegend, dass die bestehenden Hüftschmerzen und deren Ausstrahlungen mit dem Beckenschiefstand zu tun haben?

Von Symptomen und deren Ursachen

Im Praxisalltag ist in den Befunden von Röntgenuntersuchungen regelmäßig von Beckenschiefständen zu lesen. Leider ist dieser Ausdruck wenig aussagekräftig. Ist es ein anatomischer Beinlängenunterschied? Sind Unter- oder Oberschenkelknochen auf einer Seite verkürzt oder verlängert? Handelt es sich um eine funktionelle Beinlängendifferenz, hervorgerufen durch Fehlbelastungen, ein gestörtes Muskelbänder-Gleichgewicht oder eine unnatürliche Beckenstatik? Ist eine Beckenschaufel anatomisch anders gewachsen als die andere Seite? Hat der Mensch während der Röntgenuntersuchung als es hieß „Bitte jetzt nicht bewegen“ seine Haltung doch noch verändert?

Bei Beschwerden der Wirbelsäule und bei sämtlichen Problembildern unterhalb des Nabels – Beeinträchtigungen von Becken, Hüften, Kniegelenken oder den Füßen – wird das Becken vom Team des Gutshauses besonderes präzise untersucht. In den meisten Fällen findet sich eine funktionelle Fehlstellung des Beckens, denn leider sind diese Fehlstellungen bei bildgebenden Verfahren in den seltensten Fällen erkennbar. Es muss mit Hilfe von Bewegungstests und Tastuntersuchungen herausgefunden werden, welche Beckenstruktur auf welche Art verantwortlich für den Beckenschiefstand und die damit einhergehende Beinlängendifferenz ist.

Für unsere Therapeuten ist es dabei unerheblich, ob ein Patient diesbezüglich unter Lendenwirbel-, Fuß-, Knie- oder Hüftproblemen leidet. Unserer Meinung nach kann z. B. ein Knieproblem nur dann sinnvoll und ursächlich behandelt werden, wenn kein Beinlängenunterschied mehr besteht. Gleiches gilt für Beschwerden der Füße, der Hüfte und der Wirbelsäule.

Die Hüfte bzw. das Becken, der knöcherne Beckenring, besteht aus drei Teilen – zwei Beckenschaufeln/Hüftbeinen (bestehend aus Darmbein, Sitzbein und Schambein) und dem Kreuzbein (an dessen unterem Ende das Steißbein sitzt). Verbunden sind diese Knochen durch drei Gelenke: die Schambeinfuge und die beiden Iliosacralgelenke.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses Konstrukt – wenn es gestört ist – in all seinen einzelnen Teilen gestört ist. So gibt es kaum eine Blockade des Iliosacralgelenkes, ohne dass dabei das Kreuzbein oder eine Beckenschaufel ebenso beeinträchtigt wurde. Durch seine Dreiteiligkeit ist in den meisten (Blockade- oder Fehlstellungs-)Fällen das gesamte Becken betroffen.

Behandlungsvorgehen im Gutshaus

Nun gilt es für den Therapeuten herauszufinden, womit diese Fehlstellung ihren Anfang genommen hat. Wurde ein Knochen „verschoben“ (z. B. durch einen Sturz auf das Steißbein) und sind die anderen Beckenanteile lediglich in ein Blockademuster mitgedrängt worden, oder läuft die Blockadekette in die andere Richtung? Dies klar herauszufinden ist eminent wichtig für die Nachhaltigkeit der Behandlung. Wird das ursprüngliche Blockademuster gelöst, so lösen sich häufig Sekundärblockaden von alleine, jedenfalls aber schneller und leichter, auf (z. B. Blockaden der Lendenwirbelsäule).

Das Becken bzw. die Hüfte ist als Fundament der Wirbelsäule zu verstehen. Steht dieses nun „schief“, so erreicht die falsche Statik dieses Fundaments die Lendenwirbel. Diese sind gezwungen entweder falsche Bewegungsmuster zu kompensieren – wofür diese Strukturen allerdings nicht gedacht sind – oder sie bewegen sich ihrerseits in Blockademustern. So entsteht mit der Zeit, bedingt durch einen Beckenschiefstand, ein „Kreuzschmerz“, der aber ursächlich nicht mit der Lendenwirbelsäule zusammenhängt.

Wird nun lediglich das „Kreuz“ behandelt – und das blockierte Becken ignoriert – so ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer vollständigen und nachhaltigen Genesung der Beschwerden kommt. Gleiches gilt für Hüftschmerzen. Werden die Hüftgelenke durch eine bestehende Beinlängendifferenz ständig überlastet, so wird die Behandlung dieser Gelenke nicht fruchtbar sein, solange die Beckenfehlstellung nicht korrigiert wurde.

Um beim Beispiel der Lendenwirbelsäule zu bleiben: Nach Bereinigung der „Beckenfehlstellung“ ist es nicht mehr sehr aufwendig die restliche Wirbelsäule zu einem normalen Funktionsmuster zurückzuführen. Denn der Stressor bzw. die Ursache warum einzelne Wirbelsegmente nicht natürlich funktioniert haben oder in Blockademustern gefangen waren, ist durch die Lösung der falschen Beckenstatik aus der Welt geschafft. Werden im Gegensatz dazu lediglich die Sekundärblockaden gelöst (es wird ausschliesslich an der Lendenwirbelsäule gearbeitet), so wird die „Korrektur“ der Wirbel nicht halten – und das Behandlungsergebnis unbefriedigend sein.

Dies sind die Fälle in denen PatientInnen schildern, dass eine bestimmte Manipulation/Behandlung alle 14 Tage bis drei Wochen nötig ist. Ein Beweis dafür, dass das Grundproblem nicht gelöst wurde sondern nur die Sekundärblockade behandelt wird.

Ganzheitliche Betreuung

Dank der unterschiedlichen Fachrichtungen, welche im Gutshaus vertreten sind können wir schnell darauf reagieren, wenn Blockaden auch nach der Korrektur des Grundproblems nicht stabil „halten“ oder die Beschwerden weiterhin bestehen.

Als Beispiele aus unserer Arbeit im Zusammenhang mit Hüftschmerzen, wären zu nennen:

  • Blockaden der unteren Lendenwirbelsäule (oder ein bestehender Bandscheibenvorfall) welche zu Kompressionen von Nerven führen. Der Hüftschmerz ist hierbei lediglich ein Ausstrahlungsschmerz der seinen Ursprung einige Etagen höher im „Kreuz“ hat.
  • Eine Störung im Verlauf klar definierter Meridianbahnen.
  • Verklebungen oder Mobilitätsstörungen von Bauchorganen, welche über Bänder und Faszien an der Innenseite des Beckens befestigt sind.
  • Ein Ungleichgewicht bezüglich des Dehn- und Kräftigungszustandes der Hüft- und Gesäßmuskulatur.
  • Eine Projektion von Bauchorganen (vor allem Teile des Darmes) welche durch belastende Ernährungsmuster oder chronische Unverträglichkeiten überlastet sind und Reizzustände wie zum Beispiel Mikroentzündungen aufweisen.
  • Ein biomechanisches Problem, kommend von Unterschenkel oder Fuß, welches zu einer Überlastung des Hüftbereiches führt.

Nahezu immer findet sich bei Menschen die unter Hüftschmerzen leiden allerdings ein Beckenschiefstand. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Ihr Therapeut mögliche andere Ursachen ignoriert. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie wegen Beschwerden ihrer Hüfte zu uns gekommen sind, der behandelnde Spezialist allerdings im Bereich Ihres Bauches zu untersuchen beginnt. Er versucht hiermit die Behandlung so kurz, effizient und nachhaltig wie möglich zu gestalten, indem – wie immer im Gutshaus – die echte Ursache Ihrer Probleme behandelt wird. So sorgen wir dafür, Ihnen eine schnelle, nachhaltige und möglichst vollständige Genesung zu ermöglichen. 

Hüftschmerz ist nach (fach)ärztlicher Abklärung am besten behandelbar durch Zusammenarbeit der Fachbereiche:

  • Osteopathie
  • Physiotherapie
  • Bioresonanz
  • Kinesiologie
  • Gesundheitstrainer

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