Ischias-Schmerzen

Wer es nicht am eigenen Leib erfahren hat, hat keine Vorstellung von der Art und Intensität dieses Schmerzbildes. Die Beschwerden beginnen entweder langsam, ohne ersichtlichen Grund und Auslöser, oder tauchen schlagartig durch eine Fehlbewegung oder Überlastungssituation auf: Ein „Verreißen“, falsches Heben, schwere (ruckartige) körperliche Arbeit, ein übermäßig schlechtes Bett oder das lange Verweilen in einer unnatürlichen Körperposition. Häufig findet auch nur eine marginale Bewegung – wie das Aufheben eines kleinen Gegenstandes – statt.

Interessant zu beobachten: Nahezu alle betroffenen PatientInnen können zu Beginn der Schmerzsymptome von einer hohen psychoemotionellen Belastung berichten – Streits, Todesfälle, Schocks, Trennungen, Mobbing, Übersiedlungen, familiäre Dramen, etc. Das gemeine an diesem Beschwerdebild: Erleichterung ist nur in wenigen Körperhaltungen und bei einigen körperlichen Tätigkeiten zu finden. Sonst zieht, brennt, spannt und krampft es ständig. Verstärkt durch Husten, Niesen und bestimmte Körperhaltungen, die den Vorfall verstärken.

Unterschiedliche Schmerzbilder:

In massiven Fällen kommt es zu einer Schwächung der vom betroffenen Nerv versorgten Muskeln, bis hin zur Lähmung. Der klassische Bandscheibenvorfall ist per Magnetresonanztomopgraphie schnell und klar zu diagnostizieren. Es ist eindeutig erkennbar, dass der Faserring der Bandscheibe beschädigt wurde und der gallertige Kern ausgetreten ist. Dieser drückt in Folge auf die Nervenwurzel des jeweiligen Wirbelsegmentes. Das Geschehen wird dadurch verstärkt, dass es bedingt durch die Kompression zu einer Entzündung der Nervenwurzel mit begleitender Schwellung kommt. Nun komprimiert nicht nur der Bandscheibenvorfall, sondern auch die reaktive Schwellung das sensible Nervengewebe. Dies kann zu nahezu unerträglichen Schmerzen führen.

Für viele PatientInnen überraschend: Der vom Vorfall betroffene Bereich der Wirbelsäule ist in vielen Fällen beschwerdefrei. Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule in der Höhe des 5. Lendenwirbels (L5) verursacht zum Beispiel den typischen „Ischias“-Schmerz – eine Schmerzbahn vom Gesäß über das äußere seitliche Bein ausstrahlend, die schließlich den vorderen Unterschenkel erreicht und in die ersten drei Zehen mündet. Das „Kreuz“ ist häufig nicht beeinträchtigt.

Der Ablauf gliedert sich in mehrere Phasen:

Die erste Akutphase ist von aggressiven Schmerzen gekennzeichnet, die darauf folgenden Intervalle mit an- und abschwellenden Symptomen bringen viel Unsicherheit und eine Schwächung des betroffenen Menschen. Oft ist kein Muster feststellbar, wieso die Beschwerden verschieden zu- sowie abnehmen. Dies stellt eine starke körperliche aber auch psychische Belastung dar, die viel Energie kostet.

In bestimmten Fällen wird das Geschehen chronisch. Eine starke „Lästigkeit“ die den/die PatientIn im Alltag begleitet. Der Schmerz ist bewältigbar, drängt sich aber immer wieder in den Vordergrund und kostet dadurch ein gehöriges Maß an Lebensqualität. Es gibt klare therapeutische Regime wie ein Bandscheibenvorfall zu behandeln ist: medikamentöses Schmerzmanagement, schwellungsabbauende Mittel, manualmedizinische Behandlungen sowie Physiotherapie. In Fällen in denen die Schmerzsymptome unbeherrschbar stark sind und wenn Lähmungen auftreten, ist die operative Sanierung des Vorfalles üblich. In beiden genannten therapeutischen Fällen, sollte das Geschehen nach einigen Wochen verschwunden sein.

Das Problem: Es gibt regelmäßig PatientInnen, die trotz der genannten Behandlungen wenig bis keine Verbesserung ihres Beschwerdebildes erleben. Besonders dramatisch: PatientInnen, die nach stattgefundener Operation von ähnlichen oder lediglich veränderten Schmerzen berichten. Eine sehr frustrierende Situation stellt sich ein, denn es gibt die Bestätigung eines Bandscheibenvorfalls und alle klassischen Behandlungen wurden durchgeführt ohne aber das erwünschte Ergebnis erreicht zu haben. Manche PatientInnen sind dermaßen verzweifelt, dass sie in eine Operation einwilligen (obwohl keine Lähmung vorhanden ist). Wenn diese das Krankheitsbild nun auch wenig bis kaum verändert, ist die Ratlosigkeit groß. Es wurde ja bereits „alles“ gemacht. Viele Menschen hören in einer solchen Situation, dass ihre Beschwerden „wahrscheinlich psychisch“ sind.

Die ganzheitliche Behandlung im Gutshaus:

PatientInnen welche unter den Auswirkungen eines Bandscheibenvorfalles leiden, sind in großer Anzahl im Gutshaus zu finden – und das in sämtlichen Phasen dieser Erkrankung. Vorrangig behandeln wir jedoch jene, die durch die herkömmlichen Therapiemöglichkeiten keine zufriedenstellende Verbesserung ihrer Beschwerden erfuhren oder sich eine rein konservative, medikamentenlose und nach gesamtheitlichen Modellen handelnde Therapie wünschen. Nach Absprache mit den verordnenden Fachärzten wird somit ein individueller Therapieplan erstellt.

Der Ausgangspunkt im Gutshaus immer der selbe: Wir suchen die eigentliche Ursache der Beschwerden. Wir sehen es regelmäßig, dass herkömmliche Behandlungen nur deshalb von wenig Erfolg gekrönt sind, da ausschließlich der diagnostizierte Bandscheibenvorfall behandelt wird. Dies stellt sich allerdings dann problematisch dar, wenn zwar eine Verletzung dieser Struktur festgestellt wurde, dieser Schaden aber lediglich zusätzlich vorhanden ist und die eigentliche Ursache vollkommen anderer Herkunft ist.

Wird jetzt aber der diagnostizierte – und auch tatsächlich vorhandene – Bandscheibenschaden behandelt, nicht aber die Ursache der Schmerzsymptome, so wird es zu keiner oder nur einer geringen Verbesserung der Beschwerden kommen. „Aber ich habe doch einen Bandscheibenvorfall“, bekommen wir regelmäßig zu hören. Das ist natürlich korrekt, allerdings ist es nur „auch“ einen Bandscheibenvorfall. Wenn der Vorfall alleine schuld wäre, hätten die bisherigen Therapien gut ansprechen müssen.

Deshalb suchen wir im Gutshaus die anderen Gründe, die für das weitere Bestehen der Beschwerden verantwortlich sein können. Die Schmerzen könnten nämlich auch von einem blockierten Becken, einem verdrehten Hüftknochen, einem verkrampften Piriformis, einer verklebten Blinddarmnarbe, einigen verschobenen Lendenwirbeln, einer gestörten Meridianbahn, einer Dysbalance des Nervenstoffwechsels, einer psychosomatischen Thematik und einer Vielzahl anderer versteckter Ursachen herrühren.

Die jeweiligen TherapeutInnen des Gutshausteams sind spezialisiert darin, schnell und effizient in ihrem Bereich etwaige Beschwerdeursachen zu suchen und gegebenenfalls zu lösen. Findet der/die SpezialistIn nichts, das mit der eigenen Behandlungsmethode zu beeinflussen ist, so wird der/die PatientIn sofort an eine andere Fachrichtung innerhalb des Gutshauses weitervermittelt. Auf Grund der großen Erfahrung unseres Teams finden solche Vermittlungen sehr selten statt, da unsere PatientInnen nach der Anamnese in den meisten Fällen sofort an die richtige Fachrichtung verwiesen werden. Es kommt lediglich vor, dass sich nach Lösung einer Ursachenebene eine andere Ebene offenbart. Als Beispiel: Nach der Korrektur des Beckens verringert sich der Schmerz, wird nach der Lösung einer verklebten Bauchnarbe weiter vermindert und verschwindet nach dem Ausgleich etwaiger Stoffwechseldefizite.

Um die übliche Sicherheit und volle Belastbarkeit nach einem Bandscheibengeschehen wieder zu erlangen, empfehlen wir unseren PatientInnen ein privates Rehabilitationsprogramm. Dies sieht zuerst vor, wirbelsäulenschonende Bewegungsmuster zu erlernen, eine stabile und gesunde Körperhaltung zu erwerben und all dies durch ein Krafttrainingsprogramm zu vertiefen. Eine gesunde Körperhaltung, natürliche Bewegungsmuster sowie ein zwei Mal pro Woche absolviertes Krafttraining in der Dauer von 30 bis 40 Minuten haben bereits viele unserer PatientInnen in vollkommener Beschwerdefreiheit stabilisiert. Sport, körperliche Arbeit und herausfordernde Lebenssituationen können ohne Probleme oder Nachwehen zufriedenstellend gemeistert werden. Die ein bis zwei Mal pro Jahr stattfindenden „Servicetermine“ vertiefen diesbezüglich die Gesundheit und Stabilität der Person.

Ein Schmerz am „Ischias“ ist nach (fach)ärztlicher Abklärung am besten behandelbar durch Zusammenarbeit der Fachbereiche:

  • Osteopathie
  • Physiotherapie

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