Knieschmerzen

Zu Beginn war es lediglich eine Lästigkeit. Man spürte verstärkt die Kniegelenke – meist nach körperlichen Belastungen. Mit der Zeit verstärkten sich die Beschwerden jedoch: Beim Gehen bergab, beim Stufensteigen oder auch in der Hocke, kam es zu einem klar wahrnehmbaren Unwohlsein. Gerade noch kein richtiger Schmerz.

Und eine weitere Empfindung tauchte auf: Der Eindruck eines Widerstandes im Gelenk, einer Art von weicher Sperre und das Gefühl einer tief im Gelenk liegenden Schwellung. Leichte, regelmäßige Bewegung wie Radfahren oder Gehen in der Ebene tat zu Beginn noch gut, das Gelenk „lief sich ein“. Doch mit der Zeit veränderte sich der Zustand. Was zuvor einigermaßen unangenehm war, wurde nun zum echten Schmerz.

Bedingt dadurch wurden Ausweichbewegungen entwickelt. Diese ließen es zu, die schmerzhaftesten Tätigkeiten gerade noch durchführen zu können. Allerdings sorgten diese Fehlbewegungen dafür, dass Strukturen wie Sprung- oder Hüftgelenke durch die unnatürlichen Bewegungen überlastet wurden und ihrerseits Lästigkeiten aufzuweisen begannen.

Mit der Zeit entwickelten sich Schmerzen auch im Ruhezustand. Ein Zustand vergleichbar mit Zahnschmerzen – angesiedelt im Knie und leicht ausstrahlend in den Ober- und Unterschenkel. Man entschloss sich dazu, Spezialisten zu konsultieren, diese stellten lediglich altersentsprechende Befunde fest – keine krankhaften Veränderungen, keine die Symptome erklärenden Schädigungen. Erst wenn dann doch Schädigungen festgestellt wurden, wurden Behandlungen angeboten. Bis hin zu operativen Eingriffen wurde versucht, den Zustand des Kniegelenkes in Richtung Normalität zu verändern. Leider häufig mit unbefriedigendem Ergebnis.

Die Eigenheiten von Knieschmerzen

Das Kniegelenk ist schmerzanfällig. Es macht oft Probleme, ohne dass klar erkennbar wäre, warum. Von seinem Aufbau und seiner Bauart ist es nicht übermäßig komplex – dennoch gibt es an der Stelle häufig Beschwerden. Es ist auch ein durchaus wichtiges Gelenk, welches es dem Menschen erlaubt in die Höhe oder in die Tiefe zu steigen. (Natürlich unter Zuhilfenahme der Sprung- und Hüftgelenke.)

Viele Menschen erleben im Laufe des Lebens Probleme mit diesem zentralen Gelenk der Fortbewegung – sei es durch einen Unfall, eine Überlastung, zu wenig Belastung oder einer Vielzahl an unbekannten Faktoren. Die Beobachtung zeigt, dass von rund zehn KnieschmerzpatientInnen, welche als austherapiert gelten – bzw. bei denen keine erklärenden Befunde für ihre Beschwerden gefunden wurden – zirka acht Menschen gar kein Problem mit diesem Gelenk haben. Sondern, dass das Knie lediglich leidtragend für ein Problem einer anderen Struktur und die Ursache an völlig anderer Stelle zu finden ist.

Dies erklärt auch, warum so viele Behandlungen nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Wird behandelt wo zwar der Schmerz aber nicht die Ursache sitzt, so wird das Behandlungsergebnis nicht zufriedenstellend sein. Im Gutshaus sehen wir die unterschiedlichsten Arten von Knieschmerzen: Schmerzen die bei körperlichen Belastungen auftreten, Schmerzen die sich in der Ruhelage verstärken, Schwellungszustände ohne Grund und Muster, Gelenksauffälligkeiten die klar mit psychoemotionellen Belastungen zusammenhängen oder auch Symptome, die durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden.

Ganzheitliche Behandlungen im Gutshaus

Es finden drei unterschiedliche Gruppen von Hilfesuchenden zu uns. Die größte PatientInnengruppe ist jene derer die als austherapiert gelten (eine Vielzahl an Therapien und Behandlungen wurde bereits absolviert – bis hin zu operativen Eingriffen, inklusive Prothesenversorgung). Diese Menschen haben trotz professionell durchgeführter Interventionen keine nachhaltige Verbesserung ihrer Beschwerden erfahren.

Die zweite Gruppe sind Menschen, die eindeutige Schäden an dieser Gelenksstruktur aufweisen, die angebotenen Therapien allerdings als zu aggressiv oder nicht gesamtheitlich ablehnen. Die dritte Gruppe zeigt überhaupt keine Ergebnisse im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen. Damit gibt es auch keinen Therapieansatz, denn was sollte auch an einem Gelenk behandelt werden, wenn kein Problem da ist, das zu behandeln wäre?

1. Fallbeispiel

Als Beispiel für einen austherapierten Fall: Während sportlicher Aktivität kam es zu einem Trauma, einer Verletzung des Kniegelenkes. Gelenksstrukturen wie Meniskus, Seiten- oder Kreuzbänder, Muskelansätze oder die Gelenkkapsel wurden verletzt. Die durchgeführte Therapie – Operation, Ruhigstellung und konservative Behandlungen – wurde zeitgerecht und professionell durchgeführt. Die Heilungsphase geht vorüber, die Rekonvaleszenz ebenso, die Monate gehen ins Land und das Gelenk ist noch immer nicht beschwerdefrei. Mehr noch – der Zustand ist extrem unbefriedigend. Die Belastbarkeit weit entfernt vom normalen Ausmaß, die Beweglichkeit nicht annähernd natürlich, die Knieschmerzen ein ständiger Begleiter.

Erst im Rahmen der osteopathischen Behandlung im Gutshaus wird ein Beinlängenunterschied festgestellt. Hervorgerufen durch eine Beckenblockade, welche von ihrer Art klar zum stattgefundenen Unfallgeschehen passt. Ebenso finden sich Blockaden im Bereich des Fußes auf der betroffenen Seite. Bedingt durch die Beinlängendifferenz – in Verbindung mit der Fehlbewegung, die den Fuß nach oben in Richtung Knie richtet – kommt es zu einer chronischen Überlastungssituation des Kniegelenkes. Nach Lösung der genannten Blockaden kann der Ort des Schmerzes sich beruhigen. Innerhalb weniger Wochen war Beschwerdefreiheit gegeben. (Ohne das betroffene Knie auch nur berührt zu haben.)

2. Fallbeispiel

Zwei Beispiele für komplett unauffällige Kniegelenke, welche dennoch massiv Beschwerden verursachen: Nach einer traumatischen Trennung und dem Ausziehen aus dem ehemals gemeinsamen Haushalt, stellen sich innerhalb von Wochen starke Knieschmerzen ein. Es ist keinerlei Gelenksschaden zu finden und das durchgeführte Schmerzmanagement wird auf Grund von schlechter Verträglichkeit abgebrochen. Im Rahmen einer systemischen Strukturaufstellung zeigt sich, dass das Ankommen im neuen Leben, das Annehmen der neuen Situation, nicht möglich ist – und, dass die Symptomatik Ausdruck dieses inneren Konfliktes ist. Alleine durch das Erkennen dieser Umstände kommt es zu einer starken Verringerung der Schmerzzustände.

Hierzu ein weiteres Beispiel: Nach einem mehrwöchigen Auslandsaufenthalt – welcher unter dem Zeichen hoher Schadstoffbelastung und schlechter Ernährungsqualität stand – stellten sich beidseitige Knieschmerzen ein. Diese waren vollkommen ohne nachvollziehbares Schmerzmuster, es gab kein Schema, das hinter den Beschwerden stand. Der Verdacht, dass ein Stoffwechselproblem Auslöser der Symptomen sein könnte, wurde im Blutbefund nicht bestätigt, allerdings dann im Rahmen der Bioresonanzuntersuchung. Eine Dysbalance im Mikronährstoff- und Enzymhaushalt, eine Regulationsstörung im Nervensystem sowie eine hohe Schadstoffbelastung konnten zuerst gefunden und dann behandelt werden. Über wenige Wochen kam es zu einem kompletten Verschwinden der Symptomatik.

Es wäre natürlich schön, wenn Knieschmerzen mit ein paar Dehnübungen, dem Auflegen von Topfen oder einer Schmerzmittelgabe nachhaltig zum Verschwinden gebracht werden könnten. Dem ist allerdings selten so. Denn das Kniegelenk kann durch eine Vielzahl von Einflüssen unterschiedlichster Art beeinträchtigt werden – ohne, dass das Knie selbst „schuld“ an den Beschwerden ist. Auch reagiert das Gelenk häufig durch Schmerzen lediglich auf das Problem einer anderen Struktur oder eines anderen Bereiches des betroffenen Menschen. Insofern ist es in den meisten Fällen unumgänglich, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit die echte Ursache der Kniebeschwerden zu suchen und zu lösen. Dieser Vorgehensweise hat sich das Team des Gutshauses verschrieben. 

Knieschmerzen sind nach (fach)ärztlicher Abklärung am besten behandelbar durch Zusammenarbeit der Fachbereiche:

  • Osteopathie
  • Physiotherapie
  • Gesundheitstrainer

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