Trauma

Die Auswirkungen eines Traumas

Das Leben wurde anders. Die Lebensfreude schwand im gleichen Ausmaß, in dem die Beschwerden stärker wurden. Im ersten Zeitraum nach dem Trauma schien nichts Ernstes passiert zu sein. Natürlich denkt man an das Geschehen, natürlich begleiten einen die Bilder und Erinnerungen – die körperlichen Beeinträchtigungen verschwanden aber bald, langsam wurden auch die Gedanken um das Trauma ruhiger.

Es schien, dass das Geschehene gut verarbeitet worden war, gut integriert wurde in die eigene Lebensgeschichte. Die ersten körperlichen Symptome erachtete man als zufällig auftauchend. Nichts Ernstes, eher Lästigkeiten. Mit der Zeit gesellten sich jedoch andere Beschwerden dazu. Nahezu wahllos schienen sie kreuz und quer durch den Körper zu wandern und ein Körpersystem nach dem anderen zu beeinflussen.

Es wurde untersucht, diagnostiziert und behandelt – mit nahezu keinerlei positivem Ergebnis. Psychologische Unterstützung nahm die Spitzen der Symptome, von Beschwerdefreiheit allerdings keine Spur. Bedingt durch das lange andauernde Leid verschlechterte sich die Lebensqualität zusehends. Die Lebensfreude nahm ab, ebenso das Interesse an den meisten ehemals freudvollen Lebensinhalten. Konnte dies alles wirklich mit dem erlebten Schock und dem Trauma zu tun haben?

Arten und Folgen von Traumata

Schocks und traumatische Erlebnisse können auf zwei Arten in das Leben eines Menschen eintreten: plötzlich und überraschend (Unfälle, gewalttätige Zwischenfälle, akute Todesfälle, dramatische Nachrichten, …) bzw. durch lange anhaltende Überlastungssituationen (Pflege eines schwerkranken Kindes, Sterbebegleitung eines Angehörigen, Mobbing, langanhaltende Überforderungen, …)

Es gibt Menschen die unmissverständlich klar machen, dass: „Das Leben seit diesem Autounfall für mich vorüber ist. Dieser Zustand jetzt hat nichts mehr mit meinem alten Leben zu tun.“ Oder auch: „Durch die Pflege meiner Mutter habe ich mein Leben Stück für Stück verloren. Ich habe keine Ahnung, wie ich es wiederbekommen kann.“

Ob akut in das Leben kommend oder langsam aufbauend, Schocks und Traumata beeinflussen nahezu jedes Daseinsniveau: körperlich, seelisch, geistig, psychisch. Bedingt durch die Komplexität, das Verweben des Schocks in die Gesundheit des Menschen, ist die Behandlung dieses Krankheitsbildes hoch komplex und bedarf enger interdisziplinärer Zusammenarbeit.

Zwei Beispiele:

1. Es war nur ein vermeintlich kurzer Blick auf das Handy. Jedenfalls reichte der kurze Zeitraum, den auf die Straße steigenden Passanten zu übersehen. Der Moment des Zusammenstoßes war furchtbar. Das dabei entstehende Geräusch erschreckte den abgelenkten Menschen bis ins Mark. Das Bremsmanöver war schnell, hart und für den nachfolgenden Wagen nicht abzusehen. Mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit traf das noch in Bewegung befindliche Fahrzeug auf das bereits Stehende. Der Auffahrunfall sorgte für eine Beschleunigungsverletzung (Peitschenschlag) der Halswirbelsäule des Unfallverursachers. Das Erschrecken, der Schock und die damit verbundenen Hormonausschüttungen ließen die Halswirbelsäule vorerst als nicht beeinträchtigt erscheinen. Zusätzlich – der Beckengurt war nicht gut angelegt – kam es zu einer starken Einschnürung des Bauchraumes.

Auf körperlichem Niveau fanden also drei Schädigungen statt: die Verletzung der Halswirbelsäule, das stumpfe Bauchtrauma, das den Verdauungstrakt beeinträchtigte, und das Versiegen der Nierenenergie (Nieren Qi) durch das massive Erschrecken. Emotionell setzte sich der Unfall insofern fest, als dass der Ärger groß war, überhaupt einen Unfall verursacht zu haben und das Hadern damit, „wieso ausgerechnet mir das passieren musste“.

Eine psychologische Beeinträchtigung begann, als massive Sorgen bezüglich der rechtlichen Konsequenzen des Unfalles fraglich wurden. Seelisch manifestierte sich das Trauma durch die Erkenntnis, schuld am Verletzen eines anderen Menschen geworden zu sein. Insgesamt eine global tiefgehende Beeinträchtigung des gesamten Individuums – welche auch nur durch einen gesamtheitlichen Therapieansatz effizient behandelt werden kann, um die mannigfaltigen Symptome die in solchen Fällen häufig auftreten, zufriedenstellend behandeln zu können.

2. Zuerst waren es lediglich Hilfsdienste: das Erledigen von Einkäufen, Waschen der Wäsche, Koordination von Heimhilfen und Handwerkern. Doch so wie der Allgemeinzustand des kranken Angehörigen schlechter wurde, so stiegen die Aufwendungen. Nahezu täglich mussten Pflegehandlungen in dem ohnehin vollen Alltag untergebracht werden. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich weiters, aus familiären, moralischen und finanziellen Gründen kam die Einweisung in ein Pflegeheim nicht in Frage. Also wurden die Tage gestrafft, Hobbys, Sport und Freizeitaktivitäten eingestellt und somit Zeit für die Krankenversorgung geschaffen.

Die ungewohnten körperlichen Belastungen wurden sehr bald spürbar: Verspannungen im Nacken, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Hervorgerufen durch unnatürliche Arbeitspositionen und ein zu niedriges Krankenbett. Die emotionelle Belastung wurde höher. Dem Verfall des kranken Menschen zuzusehen war eine hohe psychische Herausforderung, gleichzeitig hatte man keine ausreichende Freizeit, um seine eigenen Bedürfnisse zu stillen. Kein Sport, kaum Austausch mit anderen, keine Zeiten der Muße, in der die eigenen Batterien wieder aufgeladen werden könnten.

Zu den körperlichen Beschwerden – die durch regelmäßiges Verreißen beim Lagern des Angehörigen nicht besser wurden – kamen nervliche Probleme dazu: Unkonzentriertheit, Übellaunigkeit, die Schlafqualität mangelhaft, Nervosität und auch Auffälligkeiten der Verdauung. Es kam zu einer hohen Frustration „keinerlei Zeit mehr für sich“ zu haben. Parallel aber ein schlechtes Gewissen, hervorgerufen durch den Gedanken: „Eigentlich müsste ich doch noch mehr machen“. Die Symptome wurden mit der Zeit besorgniserregend – aber einer muss ja die Arbeit machen. Diese kontinuierliche Belastung macht in solchen Fällen eine sanfte und gesamtheitliche Untersuchung sowie Behandlung notwendig.

Der Behandlungsansatz im Gutshaus

Das Team des Gutshauses ist ausgesprochen routiniert darin, Menschen aus den Tiefen die durch einen Schock oder ein Trauma entstanden sind, wieder hinauszubegleiten. Behutsam, dem Heilungsprozess Zeit gebend und effizient arbeitet ein gesamtes Team daran, Sie wieder in das normale Leben zurückzuführen.

Zu allererst wird Ihr Bewegungsapparat – Ihre Hardware sozusagen – wieder in seine normale Funktion gebracht. Blockaden, Fehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und Haltungsfehler werden durch Spezialisten der Osteopathie, Physiotherapie und des Gesundheitstrainings erkannt und gelöst. Beeinträchtigungen des Nervensystems (jeder Schock und jedes Trauma hinterlässt Spuren im Nervensystem) werden durch delikate Techniken wie Craniosacraltherapie und Homöopathie isoliert, benannt und aufgelöst.

Psychoemotionelle Schwächungen werden – sinnvoll, auch wenn Sie bereits in psychotherapeutischer Betreuung sind – durch systemische Strukturaufstellungen, Homöopathie und kinesiologische Interventionen in Richtung Gesundung beeinflusst. Ein gesamtes Team erwartet Sie, um Sie wieder in Richtung Ihres normalen Lebens zu begleiten. Um die Auswirkungen von Schocks und Traumata effizient zu beeinflussen, ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen unumgänglich, da diese Auswirkungen auch auf den unterschiedlichsten Niveaus Ihres Daseins zu finden sind. Das Geschehene kann nicht rückgängig gemacht werden – doch die Auswirkungen dessen, können durch das Team des Gutshauses beeinflusst werden. Auf dass Sie wieder stark, aktiv und souverän Ihren Lebensweg beschreiten können.

Traumata sind nach (fach)ärztlicher Abklärung am besten behandelbar durch Zusammenarbeit der Fachbereiche:

  • Systemische Aufstellung
  • Homöopathie
  • Osteopathie

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